Am Freitag, 20.10.23 fand in Duisburg nach 5 Jahren endlich wieder ein Borderline Fachsymposium zum Thema Borderline statt.

Das letzte große Fachsymposium wurde von Sabine Thiel in Kooperation mit dem damaligen Chefarzt der Alexianer Klinik in Krefeld und der Chefärztin der Alexianer Klinik in Berlin Weißensee durchgeführt.

Angedacht war ein weiteres Symposium im Jahr 2019, doch leider ist Herr Dr. med Andreas Horn zu dieser Zeit schon schwer erkrankt und leider später gestorben.

Die Coronapandemie hielt auch von der Planung einer solchen Veranstaltung ab.

In den Räumen der NOVITAS BKK trafen sich am 20.10.23 Fachleute, Angehörige und Betroffene.

Alle Gruppen berichteten in einer kurzen Feedbackrunde zum Abschluss der Veranstaltung, dass es eine sehr intensive und vor allem auch wahre Trialogische Veranstaltung war.

In den Pausen fanden viele intensive Gespräche zwischen allen Gruppen statt, das von allen TeilnehmerInnen und ReferentInnen als sehr wertvoll bezeichnet wurde.

Die interessanten Beiträge von Frau Dr. Natali Kirstein, dem Team des Forschungsprojektes "Pro Child" aus Berlin, dieVorträge von Herrn Prof. Dr. Martin Brüne und von Herrn Prof. Dr. Arnd Schaff fanden großes Interesse und führten im Anschluss zu regen Diskussionen, einem Austausch auf Augenhöhe.

Alle ReferentInnen bedauerten den Umstand, das sich alle Forschungen im Bereich der Borderline Störung überwiegend auf Frauen beziehen, denn die Borderline Störung tritt bei allen Geschlechtern gleich häufig auf.

Prof. Dr. Brüne erinnerte an den Satz von Herr Prof. Dr. Martin Bohus: "Borderline Frauen gehen zum Therapeuten. Borderline Männer in den Knast."

Leider gibt es immer noch viel zu wenige Fachleute, die sich auf eine Borderline Therapie für Männer einlassen.

 

Das Team von ProChild berichtete, das die meiste Care Arbeit für Kinder von 0 - 6 Jahren immer noch von Müttern geleistet wird.

In ihrer Studie haben sie überwiegend alleinerziehende, Borderline Mütter oder Borderline Mütter, die ihre Berufstätigkeit für die Kindererziehung zurück stellen.

Im nächsten Jahr, anlässlich der Feier zum 15. jährigen Bestehen der Selbsthilfegruppe "Grenzgänger", werden wir uns bei den Crazy Days, einer zweitägigen Trialogischen Veranstaltung diesem Thema einen größeren Fokus widmen.

Schon jetzt kann ich mit Freude mitteilen, dass wir sowohl das Team von "ProChild" als auch Herrn Prof. Dr. Brüne wieder als ReferentInnen begrüßen dürfen.

Alle Fotos von Rose Benninghoff